Eunju Hong
Porträt Eunju Hong. Foto: Thomas Dashuber.
Eunju Hong, geboren 1993 in Seoul, absolvierte ihren Bachelor an der Korea National University of Arts in Seoul und studierte im Rahmen von Austauschprogrammen in Paris sowie in Karlsruhe. 2023 schloss sie ihr Studium an der AdBK München in der Klasse von Julian Rosefeldt als Meisterschülerin ab. Von 2020 bis 2022 war sie DAAD-Stipendiatin. Sie erhielt den Medienkunstpreis der Stiftung Ingvild und Stephan Goetz sowie den Bayerischen Kunstförderpreis. Sie nahm an vielen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie an Residencies in Europa und Asien teil, u.a. am Goethe-Institut Paris, im Museum of Contemporary Art Busan und im Künstlerhaus Bethanien Berlin.
Welche Rolle spielt das Atelier als Inspirationsquelle für deine Arbeiten?
Das Atelier gibt mir Raum, um durch Handeln zu experimentieren. Früher habe ich oft lange gearbeitet, ohne wirklich zu experimentieren – vieles lief nur im Kopf ab und wurde erst danach in die Tat umgesetzt. Ein eigenes Atelier ermöglicht es mir, länger in diesem grauen Zwischenbereich zu verweilen, in dem viele spannende und unvorhersehbare Dinge passieren können.
Welche Atmosphäre magst du in deinem Atelier? Was macht für dich der ideale Ort zum Kreativsein aus?
Ich mag es, wenn es chaotisch ist. All die Ideen, die noch keine feste Form haben, bleiben während der Vorbereitungsphase im Atelier – es ist aufregend, diese leisen Andeutungen aufzufangen und in Formen zu übersetzen, ohne zu wissen, was daraus wird. Manchmal braucht es einfach Zeit, Dinge nur anzuschauen, bis sie anfangen zu sprechen oder einen irgendwohin führen.
Was ist Deine persönliche Erfahrung oder Vision, was die gesellschaftliche Relevanz von Kunst betrifft?
Für mich ist Kunst eine Form der Kommunikation – und wir brauchen mehr Kommunikation, um unterschiedliche Perspektiven und eine Welt, die man selbst nie erlebt hat, sehen und erfahren zu können. Ich denke, Kunst hilft dabei, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.