Alexander Steig

Portrait Alexander Steig im Atelier, Leonrodhaus, München, 2021. Foto: Daniel Schäfer

Alexander Steig, geboren 1968 in Hannover, ist Maler und Bildhauer. Er studierte Kulturpädagogik und Bildende Kunst in Hildesheim und Hannover. Sein konzeptioneller Schwerpunkt liegt auf ortsspezifischen Closed-Circuit-Videoinszenierungen. Seine Arbeiten untersuchen u.a. Mechanismen medialer Kontrolle und staatlicher Repressionsbemühungen und berühren dabei Bereiche der Erinnerungskultur, was er in über 150 Projekten im (halb-)öffentlichen Raum bewies. Er engagiert sich als Vorsitzender und Vorstandsmitglied u.a. beim BBK München Oberbayern, dem Kunstraum München und Art5. Steig lehrt Medienkultur an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar.


Beschreibe dein Atelier in drei Wörtern!
Klein, vollgestopft, atmosphärisch. 

Welche Atmosphäre magst du in deinem Atelier? Was macht für dich der ideale Ort zum Kreativsein aus?
Zugegeben, die „Kopfarbeit“, also die erste Konzeptionsphase erfolgt seit jeher daheim am Küchentisch. Aber weitere planerische Ausführungen und Versuchsaufbauten funktionieren nur außerhalb der eigenen (niedrigen) vier Wände in meine 25-Quadtratmerter-Schlauch mit großem Fenster zum Hof und vollgestopften Regalen. Hier kann ich auf alle technischen Geräte zurückgreifen, hier breite ich mich auf dem großen Schreibtisch auf, hier schalte ich das Hand ab, hier bin ich bewusst offline. 

Welche Rolle spielt das Atelier als Inspirationsquelle für deine Arbeiten?
Inspiration aus dem Atelier heraus zu gewinnen, mag einer überholten Vorstellung zu Kunstschaffenden geschuldet sein, wobei „damals“ der Atelierraum selbst doch eher ein Vehikel für die Umsetzung einer Idee war, die atelierungebunden, also nicht vom Ort her gedacht wurde. Vielmehr scheint es, dass sich das Atelier an die dort Tätigen anpasst, nach deren Bedürfnislage gestaltet und arrangiert wird. Kurzum, die Überhöhung des Ateliers zum Musentempel möchte ich widersprechen, aber es ist und bleibt für den Berufsstand der Bildenden Künstler:innen ein existentieller Arbeitsort, an dem sich künstlerisch-geistige Urheberschaft einschreiben kann, so dass das Atelier als Laboratorium an und für sich immer etwas über Wesen und Werk seines Nutzers, seiner Nutzerin verrät.

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Sophie Schmidt