Fertiggestellt: Kunst am Bau für das Helmholtz Zentrum München
Gastbeitrag
Die Kunst am Bau Arbeit für das Helmholtz Zentrum München “Auf den Schultern von Riesen” von Heike Weber und Walter Eul fertiggestellt.
Auf den Schultern von Riesen
Glaskugel ø 470 cm
812 dichroitischen Filterscheiben, 15 x 15 cm
Aramidseile
Pigmentdruck
7 Bühnen-Strahler
Lichtsteuerung mittels DMX-Controller
Es ist nur möglich die Arbeit mit Voranmeldung bei Frau Kube (Projektleitung Helmholtz-Zentrum) zu besichtigen. Man muss beim Pförtner angemeldet sein.
Madlin Kube
Projektleitung
Bau und Liegenschaftsentwicklung
Hauptabteilung Infrastruktur
+49 89 3187 43682
+49 151 162 46122
www.helmholtz-munich.de
Bilder von der Kunst am Bau Arbeit für das Helmholtz Zentrum München “Auf den Schultern von Riesen” von Heike Weber und Walter Eul. Fotos: Heike Weber
Beschreibung der Komponenten des Kunstwerks
Das Kunstwerk besteht aus einer fest installierten, hängenden „Kugel“ im Treppenturm des Konferenzzentrums des Helmholtz Zentrums München und einer dazugehörenden Lichtinstallation.
Die Kugel hat einen Durchmesser von 470 cm und hängt ca. 215 cm über dem Aufzug. Sie besteht aus 812 dichroitischen Filterscheiben, die jeweils mit einem Namen bedruckt sind. Die einzelnen Scheiben sind auf 424 Aramidseile verteilt, welche direkt von der Decke des Strahlenturms abgehängt sind. Jedes Seil ist direkt an der Decke an einer Ringschraube befestigt. An 36 Seilen hängt jeweils eine Scheibe, an 388 Seilen hängen jeweils 2 Scheiben. Die Größe einer einzelnen Scheibe beträgt 15 x 15 cm, das Gewicht beträgt 170g.
Die Kugel wird von sieben Stellen aus mit professionellen DMX-Strahlern beleuchtet.
Aramidseil 0,4 mm 6-fach geflochten, 45 daN Höchstzugkraft, Farbton Gelblich
Konzept zum Kunstwerk “Auf den Schultern von Riesen”
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen sind heutzutage nicht mehr nur das Ergebnis des Denkens und Suchens einzelner, herausragender Forscher:innen. Aufgrund der erhöhten Komplexität der Teildisziplinen resultieren diese vielmehr aus einer kontinuierlichen interdisziplinären und globalen Zusammenarbeit. Der/die einzelne Forscher:in ist untrennbar verbundener Teil eines Ganzen, eines Ganzen welches hier als das Zusammen- und Wechselwirken aller Elemente und Lebensformen auf der Erde (und darüber hinaus) verstanden wird.
Diese Wechselwirkung von Mensch und Umwelt als Forschungsschwerpunkt des Helmholtz Zentrums München wird durch eine zentral hängende Kugel im ehemaligen Strahlenturm symbolisiert. Diese, sich in ihrer Erscheinung gleichsam zwischen „atomarem“ Körper und Weltkugel bewegende Form besteht aus 812 verschiedenen transparenten Farbfiltern. Die Abstände der einzelnen Gläser zueinander sind gleichmäßig. Jedes Element bildet, widerspiegelt und reflektiert dabei die Gesamtheit, ohne durch dessen Existenz den Blick zu beeinträchtigen. Dabei fungiert jedes Element als untergeordneter, gleichrangiger aber wichtiger Bestandteil und besitzt doch eine unverwechselbare Identität in Form eines eingeätzten Namens.
In Anlehnung einer Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt, beeinflussen und verändern die einzelnen Scheiben das Erscheinungsbild der Kugel, wirken in Form farbiger Schatten und Lichtreflexe auf das Umgebende – die Wände des Strahlenturms.
Die Namen sind eine subjektive Auswahl an Philosoph:innen und Wissenschaftler:innen der Vergangenheit – welche sich vorwiegend mit dem Menschen oder dessen Verortung in der Welt auseinander gesetzt haben, bzw. mit ihren Grundlagen heutige Forschung erst ermöglichen. Der einzelne Name soll hierbei keine herausgehobene Wichtigkeit erhalten, vielmehr steht er als Alias für die Gesamtheit menschlicher Neugier und Empathie. Einem (später von Newton zitierten) Gleichnis Bernhard von Chartres nach, können diese als Riesen gesehen werden, auf deren Schultern sitzend man trotz zwergenhafter Größe mehr und weiter sehen kann.
Im Kommunikationszentrum des Helmholtz Zentrums München treffen sich unterschiedlichste Wissenschaftler:innen – „heutige Zwerge“ um im gemeinsamen Austausch Wege und Lösungen zum Wohle der Menschen zu finden.
Hier wächst ein kollektiver Riese der Zukunft heran…